Home FAQ Suche Shop Kontakt

Perlentier Wettbewerb 2013 - Kategorie Gegenfädeltechnik

Einsendung von Lasoki: Glakaupka

Gedanken zur Umsetzung des Themas:

Ich habe so viel Freunde daran gefunden, ein Perlentier passend zu dem Motto zu kreieren, dass es sich in meinem Kopf gleich noch eine Stufe weiter entwickelt hat und zu einem waschechten Fabelwesen geworden ist, zu dem ich mir einige Hintergrundinformationen in Zusammenhang zu dem Motto des Wettbewerbs überlegt habe, die ich dir natürlich an dieser Stelle nicht vorenthalten kann (und will ;)).
Bei meinem Tier handelt es sich um ein Glakaupka, ein Fantasie-Tier. Diese Art hat in ihrer Heimat etwa die Größe, Statur und Kopfform eines Ponys. Hinter den Ohren schließt sich eine Mähne aus festen Federn an, die bis zu den Seiten des elegant gebogenen Halses reicht und ihn wärmend bedeckt. Bei Bedrohung kann das Glakaupka seine Federmähne ähnlich der Stacheln eines Stachelschweins aufstellen, um den Gegner zu warnen und abzuschrecken. Außerdem befinden sich an den Seiten des Kopfes zwei gedrehte Hörner.
Der Körper ist kräftig und robust und mit einer Mischung aus dichtem Fell und kleinen, weichen, daunenähnlichen Federn bedeckt. Nur der Bauch ist frei von dieser Bedeckung, er ist mit einer dicken Lederhaut vor zu viel Kälte geschützt. Jedoch kann an dieser Stelle Wärme abgegeben werden, die den Jungtieren zugute kommt, wenn sie sich nachts zum Kuscheln an ihre Eltern schmiegen.
Die Beine sind lang und stark, somit kann ein Glakaupka recht hohe Geschwindigkeiten erreichen. Sie werden in Richtig Fuß breiter um das Tier vor dem Einsinken im Schnee zu schützen und an jedem Fuß hat es drei lange Krallen. Mit ihnen kann es geschickt Schnee beiseite schieben um sich eine Schlafmulde zu graben, die es vor eisigem Wind schützt, oder sich mit mächtigen Tritten gegen Angreifer verteidigen.
Der Schwanz des Glakaupkas ist lang und stark, ähnlich dem eines Drachen. Damit können kräftige Hiebe ausgeteilt werden und er dient der Balancehaltung. Das Schwanzende ist mit Federn bewachsen, die einen Fächer formen. Muttertiere wickeln darin nachts ihre Jungen ein und drücken sie gegen ihren Bauch, um sie warm zu halten.
Das Federfell eines Glakaupkas ist in der Grundfarbe weiß, je älter es wird, desto ausgeprägter wird der Federanteil am Körper, wodurch Flecken in von Tier zu Tier unterschiedlichen Blautönen entstehen, da die Spitzen der Federn sich so färben. Die Spitzen sind dabei dunkler als die Punkte, die bei größeren Federn auftreten. Das ist auch gut an der Federmähne und den Schwanzfedern zu sehen.
An den Füßen ist der Federanteil besonders hoch, da gerade dort der direkte Kontakt mit dem kalten Untergrund Schutz erfordert.

Meine Gedankengänge bei der Farbwahl und dem Konzept für das Äußere meines Glakaupka im Zusammenhang mit dem Motto möchte ich kurz erklären.
Die Färbung des Glakaupkas ist wie man schon vermuten könnte neben seinem Körperbau eine gute Anpassung an seinen Lebensraum: verschneite und vereiste Gegenden hoch im Norden. Daran sind die gewählten Farben angelehnt. Es stand für mich außer Frage, kalte Farben zu wählen, da sie am besten dem Motto entsprechen.
In Anlehnung an die flüssige Form von Eis – das Wasser – habe ich Blautöne ausgesucht. Zwischen dem außerdem verwendeten weiß und schwarz besteht ein starker Hell-Dunkel-Kontrast, der die Gesamtkomposition noch dazu interessanter gestaltet. Die verwendeten blauen Rocailles sind transparent, wodurch sie sich von den opaken weißen und schwarzen Perlen des restlichen Körpers abheben und „strahlen“ - ganz wie es das Motto vorgibt!
Für die Schnauze habe ich rosafarbene Perlen in einem samtigen Ton verwendet, der sie besonders weich aussehen lässt. Glakaupkas haben außerdem eine sehr majestätische Ausstrahlung durch ihre Haltung, sie sind sehr stolze Wesen.
Das „ewige Eis“ bedeutet für mich etwas sehr standfestes, etwas das die Ewigkeit überdauern kann. Das möchte ich mit der robusten und standhaften Haltung und Gestalt des Glakaupkas darstellen. Aber Eis ist auch eine sehr faszinierende und schöne Sache, die in filigranen Formen vorkommen kann (z.b. Eiszapfen und Eisblumen), darum musste das Tier auch eine gewisse Zartheit haben, die sich in der Mähne und der Kopfform, sowie der aufopferungsvollen Pflege ihrer Jungtiere widerspiegelt. Erst wenn man einen Eisklumpen näher betrachtet, kann man die einzelnen gefrorenen Strukturen oder beispielsweise Luftblasen-Muster in seinem Inneren erkennen. Ebenso stelle ich mir das Federfell des Glakaupkas vor: Aus der Ferne erscheint es eine einheitliche Masse zu sein, doch wenn man genauer hinsieht, erkennt man seine Struktur und die filigranen Daunenfedern.

Nun aber zu den Fotos im speziellen. Für die ersten beiden Fotos muss ich ein wenig weiter ausholen (ich hoffe ich langweile euch nicht zu sehr...). Ich habe mir überlegt, dass die Glakaupkas in einer „anderen Welt“ leben, aber um den Winteranfang herum kommen sie zu uns, weil es zu dieser Zeit in ihrer Welt der Frost besonders heftig tobt und es besonders kalt wird, weswegen sie kaum mehr Nahrung finden.
(Sie sind übrigens Pflanzenfresser, die sich von speziellen Flechten und Moosen ernähren. Diese sind sehr energiereich und damit können sie ihre hohe Körpertemperatur aufrecht erhalten. Der Atem dieser Tiere ist besonders warm, aber dazu komme ich gleich nochmal.)Also überwintern sie in unserer Welt, in der sie allerdings nicht größer als ein Meerschweinchen sind, womit sie den meisten Menschen gar nicht auffallen. Praktisch als Dank dafür, dass sie hier überwintern dürfen, nutzen sie ihren warmen Atem dafür, unsere Frühblüher wie Schneeglöckchen, Narzissen und viele andere „aufzuwecken“ und damit den Frühling bei uns einzuläuten.
Auch die jungen Glakaupkas werden in diese Kunst eingeweiht und dürfen sich gleich daran probieren. So wie das Eis und der Schnee im Frühjahr wieder „verschwinden“, wenn sie tauen, verschwinden auch die Glakaupkas zurück in ihre Welt, wenn sie alle Frühblüher aufgeweckt haben.
Diese kleine Geschichte fiel mir ein, als ich im April nach schönen Kulissen in unserem Garten gesucht habe, woraufhin ich mich gleich auf die Suche nach ein paar Frühblühern machte...
Ebenso anscheinend das Glakaupka, denn ich fand es schließlich unter einer kleinen Eibe hervorlugend, denn es hatte bemerkt, dass der Schnee langsam schmolz und hielt nun Ausschau nach Sprossen, denen es beim wachsen helfen konnte.
Als ich es weiter beobachtete, konnte ich miterleben, wie es schließlich mit seinem warmen Atem ein Schneeglöckchen anhauchte und es damit zum Blühen brachte.
Die Eibe passte als Nadelbaum super ins Konzept, da Nadelbäume auch in größerer Kälte überleben können und (fast alle) ihre Nadeln das ganze Jahr über tragen. Damit stellen auch sie eine gewisse feste Konstante dar, genau wie das Eis.
Das Schneeglöckchen stellt schon durch seinen Namen eine Verbindung dar, aber auch durch seine Blütenfarbe passt es gut ins Gesamtbild. Auf beiden Bildern sind schon grüne Elemente und freie Flächen zu sehen, an denen der Schnee schon geschmolzen ist: Höchste Zeit für die Glakaupkas, wieder in ihre Heimat zurückzukehren!
Ein Foto zeigt das Glakaupka in seiner Heimat. Ich finde Farbharmonien aus verwandten Farbtönen besonders angenehm. Darum habe ich auch für diese Szene harmonierende blaue und unbunte Töne ausgewählt, die sich nicht all zu sehr von dem Tier abheben. Außerdem wird so die Tarnung und Anpassung, die das Tier in seiner natürlichen Umgebung hat verdeutlicht: es kann praktisch mit seiner Umgebung verschmelzen. Die kalte Wirkung verschiedener Blautöne sowie von Grau und Silber im Hintergrund zeigen die Kälte des Lebensraumes.
Hier hätte meiner Meinung nach ein zu starker Farbkontrast (z.b. mit rot oder orange) den Sinn zerstört, da das Glakaupka ja „wie das ewige Eis“ sein soll. Mit der Farbwahl wird hier also eine direkte Verbindung zwischen dem Perlentier, der Szene und dem Motto hergestellt. Der Name des Tieres ist übrigens entstanden als ich das Wort „Eis“ in verschiedene Sprachen übersetzt habe und dann ein wenig mit den Silben herum gespielt habe. Damit bin ich am Ende meiner Erklärungen und Ausführungen zu meinem Glakaupka.









©perlentiere.com | 2024 | Impressum